Vor zwei Wochen sprach Greta Thunberg auf dem UN-Klimagipfel. Und seitdem? Wird ihr Auftritt und ihre Anreise kommentiert, kolportiert und durch den Social Media Fleischwolf gedreht. Ich spreche jetzt nicht von den semi-pädophilen Auswürfen und den kranken Mordphantasien. Ich spreche auch nicht von der AfD, die auf der verzweifelten Suche nach neuen Arschlochthemen für ihre verkniffen verbitterte Klientel den Klimawandel für sich entdeckt hat.
Ich spreche von all den Bürgerlichen, die aus Bequemlichkeit ein Spiel mitspielen. Das Spiel heißt „Ich relativiere den Klimawandel, indem ich die Klima-Aktivisten diskreditiere“. Es ist doch völlig egal ob Greta Thunberg mit einem Segelboot, einem Flugzeugträger oder reitend auf einem Besen nach New York reist.
Die Gletscher wachsen nicht davon, dass man den ökologischen Fußabdruck von Greta nachrechnet oder behauptet ein FfF-Aktivist habe aus einem Plastikbecher getrunken.Ich will hier nicht auf den Schlonz eingehen, den ich in den letzten Wochen lesen musste. Facebook-Kettenbriefe, in denen die Generation der 1950-1970 geborenen, die Heldentaten ihrer Kindheit besingt. Oder Memes mit der Aussage: Kinderarbeit ist die Folge von Klimaschutz.
Die Gletscher wachsen nicht davon, dass man den ökologischen Fußabdruck von Greta nachrechnet oder behauptet ein FfF-Aktivist habe aus einem Plastikbecher getrunken.
Ich sage einfach zu jedem, der einen IQ jenseits eines Blumenkohls besitzt und dessen Empathiehorizont weiter reicht als bis zu seiner Fernbedienung.
Werdet bitte endlich, erwachsen!
Erwachsene stellen sich Problemen statt sich hinter Dünnschiss-Rhetorik zu verstecken. Informiert euch über den Klimawandel, ihr habt Zugriff auf sämtliche Informationen darüber. Informiert euch gern in verschiedenen Kanälen, bildet euch eine Meinung aufgrund der Fakten.
Seid selbstbewusst und spielt nicht die beleidigte Leberwurst. Sammelt Fakten und wenn ihr anderer Meinung seid als die FfF-Kids, dann diskutiert mit Ihnen, statt nach den Demos im Müll zu wühlen.
Kein Mensch greift euch an, weil ihr Auto fahrt und lebt wie ihr lebt. Man kann sein Verhalten aber ändern. Und wenn ihr mal auf etwas verzichten müsst, oder nur noch 130 km/h auf der Autobahn fahren dürft seid nicht traurig. Das ist nicht tragisch, euch bleibt immer noch genug.
Tragisch wäre es, wenn eure Kinder und Enkel unseren Mist ausbaden und unseren Egoismus mit ihrer Gesundheit bezahlten müssten.
Ach ja, als Erwachsener darf man auch gern Vorbild sein.