Steinbrück, Stolpersteine und Stumpfpunk. Die Fotos und Ereignisse des Jahres.

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Die Fotos, Videos und Ereignisse des Jahres beginnen alle mit „st“ . Ist das Zufall oder Schicksal oder haben wir es einfach nur mit seltsamen Gestalten zu tun? Oder leben wir in einer seltsamen Welt. Aber lest selbst.

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Zur Bundestagswahl schoß die Süddeutsche für ihr Magazin mit dem SPD-Kandidaten Peer Steinbrück eine Fotosession in der er verschiedene Situationen pantominisch darstellen sollte. Bekannt aber wurde aber aus der Serie aber nur dies eine. Das Motiv.: „Ihr Tip für eine lange, glückliche Ehe“. Das Bild ging in den Tag darauf durch alle Medien. „Der Küsschen, Küsschen Kanzler“ titelte BILD. Chefredakteur Kai Dieckmann meinte dazu: „Uns hat die die weiche die verletzliche, fast feminine Seite des Kandidaten imponiert, wir fanden das mutig und wollten das unsere Leser das auch wissen lassen, es gab ja auch andere Aufnahmen in dieser Serie. Man munkelt sogar, dass er eine Stinkefingerpose in letzter Sekunde zurückgezogen hat, aber für Gerüchte sind die anderen da, nicht wir von BILD“. Nicht zuletzt aufgrund dieser Aufnahme gewann die SPD die Groko-Quali und stellt in der neuen Regierung sechs Minister. Steinbrück selbst hat sich aus der Politik zurückgezogen und eine Clownsschule in Bad Hersfeld eröffnet.

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Wie ein Humunkulus auf Pilzen trippelt unsere Kanzlerin grinsend über die Bühne, da schnappt sich Volker Kauder da Mikro und performt wie ein zugedröhnter Anlagenberater „In Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen. Die Hosen hatten zwar im Vorfeld der Wahl darum gebeten, das Lied nicht im Wahlkampf einzusetzen, aber Volker „Zwei, drei Weizenbier am Tag, die müssen sein“ Kauder das schlaue Bürschen bemerkte, dass am Wahlabend ja der Wahlkampf zuende sei, goß sich noch ein Weizen in die Rübe und gab den Campino. Da kann man sich jetzt aufregen, aber meine Oma hätte gesagt „ Wer sich mit den Hunden schlafen legt, wird mit Flöhen aufwachen“ Sprich wer mit einer Dumpfbackigen Stadionhymne auch mal was vom großen Marius-Müller Westerhagen Kuchen probieren will, kann sich daran auch leicht verschlucken. Sprich wer sein über 30 Jahre gepflegtes Biedermann Punk-Image immer wieder und wieder und wieder strapaziert, steht zum Schluß halt nur noch mit einem Biedermann Image da. Punk für die CDU geht halt nicht.
Deshalb mein Wunsch die Toten Hosen auflösen und Volker Kauder zurücktreten. Oder umgekehrt.

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Ziemlich gedröpelt steht der junge Mann im Foyer der Villinger Rathauses, einen Stolperstein in der Hand. Hatte es doch der VS Gemeinderat zum zweiten Mal in seiner Geschichter fertiggebracht die Stolpersteinaktion abzulehnen. Unsere Gemeinderäte, deren geistiger Horizont im allgemeinen nicht über die stopfenden Schlaglöcher in den VS-Straßen reicht, waren mit so einer Entscheidung schlichtweg, charakterlich, moralisch und politisch überfordert. Ein FV-Wähler Stadtrat kolportierte sogar in bester rechtspopulistischer Manier, dass die Entwicklung der Infrastruktur der Stadt wichtiger sei, als die Verlegung von Stolpersteinen. Und das obwohl er wissen musste, dass die Steine über Spenden finanziert werden. Richtig Peinlich wurde das Thema dann von den Bürgern selbst auf Facebook diskutiert. Die Poster meinen, dass das Thema jetzt doch endlich mal vorbei sein müsse, dass der Künstler der die Steine hergestellt ja nur daran verdiene, dass man mal was gegen die Schlaglöcher in der Stadt tun müsse, dass man auch an alle anderen Opfer denken müsse, dass man auch an die deutschen (!) Opfer des Kriegs denken müsse. Wobei jedes Argument in seiner Dämlichkeit wieder ein Argument pro Stolpersteine war. Ich gehe nicht davon aus, dass die meisten VSler Rechtsradikal sind (najaaa viiiiieeeleicht mit Ausnahme der ca. 8% DLVH/NPD Wähler). Die meisten auch die Politiker der FW und der CDU sind einfach zu träge, zu denkfaul und zu verbohrt um ihre verpupste provinzielle Komfortzone zu verlassen in der sie es sich mit ihrem Populismus ihrer Miesmutigkeit und Nörgeligkeit bequem gemacht haben. Und genau auf diesem Grund macht es Sinn zu stolpern und auch mal ab und zu auf der Nase zu landen.

P.S. Berweck, Breuning & Co. hatten im Nachgang der Entscheidung allerdings die für Provinz-Hobby-Politiker einmalige Gelegenheiten ihren Sermon (bzw. politische Meinung) sowohl im Deutschlandfunk als auch in der TAZ abzulassen. Beidesmal verweigerten sie den überregionalen Medien den Kommentar. Das kann zwei Gründe haben. Der eine, ihr geistiger medialer Horziont endet beim Südkurier bzw. Radio Neckarburg und sie kennen DLF oder taz gar nicht. Der zweite: Irgendwo ganz hinten in den dunklen Gefielden ihres Hinterstübchens meldet sich ab und zu ein kleines Männchen, das doch Zweifel über die Entscheidung anmeldet, dass Ihnen sagt das der Bissen doch ein bißchen zu groß ist und sie ihn nicht so einfach hinunterkriegen. Dass das Thema Holocaust doch ein bißchen den Rahmen ihres Gemeindratsdaseins sprengt. Ich hoffe, dass dies der Fall ist. Wäre das ein Grund zur Hoffnung? Eher nicht!

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